3. bundesweiter Theater-Wettbewerb

zu Biographien der Opfer der NS-"Euthanasie"-Verbrechen

Logo andersartig gedenken on stage mit Einsendefrist Januar 2023

 

Die Auslobung des 4. Jahrgangs des Wettbewerbs folgt in Kürze!

 

Lebens(un)wert

Lebens(un)wert

von Ilja Seifert

Vor achtzig Jahren – am 1. September 1939 – brach der deutsche Faschismus mit dem Überfall auf Polen den II. Weltkrieg vom Zaun. Auf den selben Tag wurde der sogenannte „Euthanasie“-Erlaß, der allein rund 300.000 Menschen das Leben kostete, datiert. Man sagt, daß das auf direkte Anweisung Hitlers zurückgehe. In Wirklichkeit tagte die beschließende Nazi-Clique erst am 9. Oktober in der Berliner Tiergartenstraße 4. Und sie gab der systematischen Mord-Kampagne den harmlos klingenden Tarn-Namen „Aktion T4“. Ihre Opfer waren Menschen mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen. Man nannte sie „Krüppel“, „Schwachsinnige“, „Idioten“, „Unnütze Esser“, gar „Ballastexistenzen“ usw. Um diese Verbrechen „fachgerecht“ ausführen zu können, bildete die Reichsärzteführer-Schule im idyllischen Alt-Rehse nahe Neubrandenburg extra medizinisches Personal – insbesondere Ärzte und Krankenschwestern – aus. Sie waren es dann auch, die diese Morde an verschiedenen Orten – z.B. in Hadamar und in Pirna-Sonnenstein – ausführten. Sie markierten diejenigen, denen nach der Ermordung Goldzähne auszubrechen waren, und taten ansonsten so, als führten sie ganz reguläre medizinische Untersuchungen durch. Anschließend stellten sie Sterbe-Dokumente mit fingierten Todesursachen – z.B. Herzversagen oder Lungenentzündung – aus. Die Leichenverbrennung oblag dann meist speziell ausgesuchten SS-Männern...

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