3. bundesweiter Theater-Wettbewerb

zu Biographien der Opfer der NS-"Euthanasie"-Verbrechen

Logo andersartig gedenken on stage mit Einsendefrist Januar 2023

 

Die Auslobung des 4. Jahrgangs des Wettbewerbs folgt in Kürze!

 

Regisseure und Regiseurinnen erzählen

ZEIGT DAS LEBEN!

Wie das Theater die zukünftige Erinnerungsarbeit bereichert.
von Michael Stacheder, Vorsitzender der Jury des Wettbewerbes andersartig gedenken on stage 2016 und 2019. 

Ich bin kein großer Fan von hohen Stelen oder monströsen, geometrischen Denkmälern, die eher aufgrund ihrer modernen Architekturkunst für Aufsehen sorgen, als dass sie zum Weiterdenken und zum Weitertragen der Geschichte anregen. Ein bloßes Denkmal, in den meisten Fällen nur durch eine mit den nötigsten historischen Daten und Fakten bestückter Gedenktafel ergänzt, ist starr, unbeweglich, kalt. Das Denkmal mahnt, es setzt nur schwer etwas in Bewegung. Es kommt nichts in Gang. Es bleibt stehen, verharrt in ihrer beeindruckenden Architektur aus Beton, Glas oder Stein. Für mich hat “Erinnern” sehr viel mit Bewegung und Austausch zu tun. Der Prozess eines heutigen “Erinnerns für die Zukunft” muss lebendig und emotional gestaltet werden.

Um so mehr überzeugt und freut mich der Theaterwettbewerb andersartig gedenken on stage für Schul- und Amateurtheatergruppen, denn er macht das Erinnern emotional greifbar. Ein wichtiges Projekt, welches neue Wege in der Erinnerungsarbeit für die Zukunft auslotet und beschreitet. 
Für mich ist das “Erinnern” an die nationalsozialistische Diktatur und die damit verbundenen Gräueltaten und Massenmorde mehr als ein “mahnen”, sondern viel mehr ein “weitergeben”, ein “weitertragen” und ein weiterdenken” bis in die Gegenwart hinein. Mahnen hat für mich immer sehr viel mit “schlechtem Gewissen” zu tun und ein “schlechtes Gewissen” muss die junge Generation, der ich mit meinen 35 Jahren ebenfalls noch angehöre, nicht mehr haben. “Schlechtes Gewissen” lähmt den kritischen Umgang mit der Geschichte. “Schlechtes Gewissen” lähmt auch den kreativen Umgang mit dem Erinnern, den wir in den nächsten Jahrzehnten so dringend benötigen. Wir können nichts für die Taten der letzten Generationen. Aber wir haben die Verantwortung, dass die Taten und die Opfer die sie forderten, nie in Vergessenheit geraten.

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SCHILLERS SCHREIBTISCH

Theater Thikwa - Thikwa-Produktionen ist die Suche nach einer Ästhetik, die sowohl die besondere Unterschiedlichkeit der teilnehmenden Personen als auch deren Gemeinsamkeiten zum Ausdruck bringt.

Den Text von Dominic Bender vom Theater Thikwa downloaden

 

MATINEE IM DEUTSCHEN THEATER

Theater RambaZamba - Das Handicap der Schauspieler wird in den Inszenierungen oft kreativ eingebunden, aber nicht als Defekt, sondern als Stärke. „In jedem Stück, das ich mache, soll jeder mindestens einmal aufleuchten.“, so Gisela Höhne in einem Interview. Über die Probenarbeit sagt Gisela Höhne: „Wir nähern uns den Stücken langsam über Themen und Ideen, über konkrete kleine Szenen und Spiele, die gefühlsmäßige Eindrücke und Ablagerungen schaffen, mit denen wir weiterarbeiten.

Den Text von Gisela Höhne vom Theater RambaZamba downloaden

 

Literatur und Links

Osburg/ Schütte (2015): Theater und Darstellendes Spiel inklusiv, Verlag an der Ruhr