3. bundesweiter Theater-Wettbewerb

zu Biographien der Opfer der NS-"Euthanasie"-Verbrechen

Logo andersartig gedenken on stage mit Einsendefrist Januar 2023

 

Die Auslobung des 4. Jahrgangs des Wettbewerbs folgt in Kürze!

 

Schul- und Jugendtheater

Teilnahme

Teilnehmen können

  • Schultheater aller Schulformen ab Klasse 9
  • Amateurtheatergruppen für Jugendliche
  • Jugendfreizeiteinrichtungen mit eigenen Theater-AGs
Kooperationen zwischen schulischen oder außerschulischen Theatergruppen und Gruppen, die mit Menschen mit Behinderungen arbeiten sind ausdrücklich erwünscht.
 
 

Aufgabe

andersartig-gedenken-on-stage fördert Theater gegen das Vergessen. Bundesweit wurden Jugend- und Schultheatergruppen aufgerufen, Biographien von Opfern der NS-"Euthanasie"-Verbrechen ins Zentrum eines selbst entwickelten Bühnenstücks zu stellen. Die Seite www.gedenkort-t4.eu informiert über historische Fakten und stellt eine öffentlich zugängliche Datenbank von Opferbiographien zur Verfügung.

Die Theaterproduktionen sollten neben historischen Bezügen auch Bezüge auf aktuelle gesellschaftspolitische Diskurse, wie z.B. den Umgang mit Menschen mit Behinderungen, Akzeptanz und Toleranz von Vielfalt, Barrierefreiheit und inklusive Zugänge oder auch bioethische Fragestellungen beinhalten. Die Stücke konnten als Drama, dokumentarisches Theater, Musiktheater, szenischen Darstellung, szenische Lesung oder als Performance entwickelt werden.

Alle Formate konnten analog oder digital entwickelt werden, es können hybride Formen der Darstellung erarbeitet werden. Teilnehmende Gruppen sind eingeladen, ihre Prozesse der aktuellen pandemischen Lage so anzupassen, dass der kreative Prozess und die Formen der Darstellung trotz physischer Distanzregeln ermöglicht werden.

 

Historischer Hintergrund

Als Teil der nationalsozialistischen Rassenideologie wurden bis 1945 ca. 300.000 Kinder, Frauen und Männer mit psychischer Erkrankung oder einer sogenannten geistigen Behinderung systematisch ermordet. Ziel der nationalsozialistischen Bevölkerungs- und Gesundheitspolitik war die Schaffung einer erbgesunden »arischen« Rasse. Ausgehend von sozial-darwinistischen Ideen, die bereits vor dem Ersten Weltkrieg - auch in anderen Ländern Europas und in den USA - Eingang in die modernen Wissenschaften Eugenik und Rassenhygiene gefunden hatten, kam es zu Beginn des Zweiten Weltkrieges - beschleunigt durch ökonomische Interessen - zur Radikalisierung dieser Ideen. Trotz der hohen Opferzahl sind erst wenige Tausend Namen öffentlich zugänglich und von noch viel weniger Opfern ist ihre Geschichte bekannt.

Mehr Informationen zu den historischen Fakten finden Sie zum Beispiel auf der Webseite www.gedenkort-t4.eu Bei Fragen können Sie uns auch gerne kontaktieren.

Bewertungskriterien

Die Jury ging in zwei Phasen vor. Zunächst sichteten alle Jurymitglieder die Video-Beiträge und bewerteten sie anhand der folgenden Kriterien. Während der Jurysitzung im am 16. und 17. März 2023 in Berlin diskutierten die Jury-Mitglieder ihre Bewertungen und in einem mehrstufigen Verfahren ermittelten sie die Preisträger*innen. Übersicht der Bewertungskriterien:

  • Idee und Form der Darstellung
    Erzählform, Dramaturgie, Verständlichkeit, Erzähl-Stil, Verbindung einer Opfer-Biographie mit ausgedachten Inhalten, Bezug des Stückes auf heute, Qualität des Manuskripts

max. 30 Punkte

  • Künstlerischer Anspruch
    Bühnenbild, Ton und Licht, Leistung der Darsteller, Überzeugende Erzählung und Darstellung

max. 20 Punkte

  • Historischer Ansatz
    Umsetzung der Opfer-Biographie und des Themas der „NS-Euthanasie“ – korrekte Darstellung der historischen Fakten, verständliche und nachvollziehbare Darstellung der ausgewählten historischen Ereignisse

max. 20 Punkte

  • Inklusiver Ansatz
    Die Umsetzung des Inklusions-Gedankens wird in der Auswahl der Jury aus den folgenden Perspektiven gewürdigt:

-Der Bezug zum Miteinander heute und die Botschaft des Stückes im Hinblick auf Inklusion, Toleranz und Akeptanz von Vielfalt

-Kooperationen und inklusive Produktionen sind ausdrücklich erwünscht. In diesem Falle wird die Jury die Gestaltung der Zusammenarbeit von      Teilnehmer*innen mit und ohne Behinderung im Fokus haben.

max. 30 Punkte

 

Einsendeschluss

Die Wettbewerbs-Einsendungen konnten bis zum 31. Januar 2023 eingereicht werden. Die Einsendungen setzten sich zusammen aus:

  • einem Mitschnitt des Theaterstückes auf einem Träger (DVD, USB) oder digital (Link zum Cloud, WeTransfer o.ä.)
  • einem „Trailer“, d.h. einer Zusammenfassung des Theaterstückes, ggf. Informationen zu der Entstehung/Produktion (max. 5 Minuten)
  • ausgefüllter Teilnahmeformular inkl. unterschriebener Einverständniserklärung
  • ggf. Flyer, Bildmaterial, Artikel (optional)

Anmeldung der Teilnahme war nicht zwingend erforderlich.

Kontakt: stana.schenck@gedenkort-t4.eu oder über das Kontaktformular.

Preise

Unter den eingesandten Aufzeichnungen der Aufführungen wählte die Jury insgesamt 3 Preisträger*innen für trägergebundene Geldpreise in Höhe von 3.000,-€ . Der Siegerbeitrag wurde am 20. Juni 2023 im Rahmen der Preisverleihung im Pfefferberg-Theater in Berlin aufgeführt. Der Förderkreis übernammt die Reise- und Übernachtungskosten für die Gewinnergruppe und lud Vertreter*innen der Träger des 2. und 3. Preises nach Berlin ein, um die Preise entgegenzunehmen.

1. Preis: 1.500,-€

2. Preis: 1.000,-€

3. Preis:   500,-€